
Cihan Yüksel und sein Team im Einsatz für das Bildungsprogramm 2026 – vom ersten Konzept über die Abstimmung bis hin zur Vorstellung des Seminarhefts: engagiert, koordiniert und immer im Austausch.
Fotos: Anna-Kristina Bauer
Da ist Thermik drin
Cihan Yüksel leitet die Entwicklung des neuen IGBCE-Bildungsprogramms im KomBi. Ein Blick hinter die Kulissen.
Köpfe rauchen. Rechner rattern. Mehrere Wortmeldungen zu jedem Punkt der Agenda. Klausurtagung in Bad Münder. Ende März 2025. Die achtzehn Teamassistentinnen, Fachsekretärinnen und -sekretäre finalisieren das Bildungsprogramm für 2026. Es ist das erste unter Verantwortung des neuen Kompetenzzentrums Bildung, kurz: KomBi.
„Wir drehen jeden Stein um!“ Das war die Devise zum Start im Sommer 2024. Die Bildungsprofis drehen seither viele um, einige schwerer als andere. Mit Erfahrung aus den Vorjahren und geballter Kompetenz definieren sie die Themen für das kommende Jahr. Gleichzeitig entwickeln sie sukzessive klare Leitplanken, standardisieren Aufgaben, prüfen Prozesse.
„Das ist auch ein Ausprobieren“, sagt Cihan Yüksel, seit zehn Jahren Gewerkschaftssekretär, seit Herbst 2024 im KomBi. Über das Bildungsprogramm entscheiden die achtzehn Frauen und Männer gemeinsam nach Mehrheitsbeschluss. Inhaltlich sind sie spezialisiert. Das ist neu: Neun Themenfelder, sieben Zielgruppen, neun Querschnittsaufgaben vereinfachen die komplexen Prozesse. Während die politischen Sekretärinnen und Sekretäre inhaltlich wirken, tragen die Assistentinnen die administrative Verantwortung.
„2026 werden wir jünger und politischer.“
Cihan Yüksel
Als das Team tagt, haben die Themenfeldverantwortlichen bereits ermittelt, was die Mitglieder in den Bezirken und den Betrieben brauchen, und passende Seminare geplant. Jetzt werden sie im Gesamtkonzept aufeinander angestimmt. Dazu greifen alle Verantwortlichen auf eine Datenbank zu, die die Angebote detailliert erfasst. Jedes einzelne Seminar basiert auf einem eigenen ZIM-Papier. ZIM steht für Ziel, Inhalt, Methode, ein praxisnahes Planungstool für Trainingskonzepte.
Jährlich über drei Millionen Euro investiert die IGBCE in ihre Bildungsangebote. Das KomBi stellt die Seminarübersicht dem geschäftsführenden Hauptvorstand der IGBCE vor, der gibt das Budget frei. „Klar ist“, sagt Cihan, „2026 werden wir jünger und politischer.“
Immer im Austausch
Das Ergebnis nach den ersten Monaten intensiver Arbeit: Vieles ist sehr gut. Das bleibt so. Anderes, auch vieles, ist neu zu klären: Wann besucht wer aus dem KomBi die Bezirke und Landesbezirke und stellt die neue Struktur samt Programm vor? Wie läuft es mit der Referierendenqualifizierung? Wann werden Seminare nachbeworben?
Und ganz konkret: Wie heißt das Seminar? Für wen ist es, für wen nicht? „Da ist Thermik drin.“ Ein Satz, der häufig fällt auf dieser Klausurtagung im März. Thermik heißt: Die Energie der Beteiligten führt zu Bewegung, Entwicklung, Veränderung. Der Prozess wirkt als Aufwind.
Damit das neue Bildungsprogramm die Mitglieder bestmöglich erreicht, digitalisiert das KomBi auch die Kommunikation. Seminare werden einfacher zu buchen sein. „Es wird snackable“, sagt Cihan. „Wir wollen unsere Mitglieder hungrig machen.“ Die IGBCE braucht Seminare, um zu wachsen.
Das KomBi setzt dafür auf Beteiligung. Damit die Seminare den aktuellen Bedarfen vor Ort genau entsprechen, fahren die Bildungsverantwortlichen zukünftig in die Bezirke, sehen hin und hören zu. Jedes Mitglied ist aufgerufen: „Wendet euch an den Bezirk. Er gibt euren Bildungswunsch weiter.“ Die ersten Anregungen der Mitglieder setzt das KomBi gerade um, sie lauten „Bietet was im Süden an“ und „Wir brauchen Social Media“.